Geschrieben am Sonntag, 18. Oktober 2009 von El Patio
Wer heute gegen den Strich bürstet, dem wird schon morgen ein Scheitel gezogen, also doch lieber gleich eine Tonsur, anstatt eine Westerwelle? Selbst vor der Intelligenz macht die Expropriation der Expropriateure nicht halt, denn nicht nur die Umstände machen den Menschen, sondern der Mensch schafft auch die Umstände.
Nur zu oft wird er verführt, ohne sich der Verführungen bewusst zu sein, er wird fremd bestimmt, weil er sich gegen seine Determination nicht wehrt, weil er seinen Willen durch äußere oder innere Ursachen freiwillig entmachten lässt und er sich damit zum Gefangenen seiner selbst macht. Diese scheinbar zwingenden Determinanten, die werden dann aus der sozialen Position, dem sozialen Milieu und/oder eben psycho-somatischen Faktoren abgeleitet. Dabei ist das Leben vor allem ein ständiger Kampf mit sich selbst. Es ist ein permanentes „Werden“, das Schicksal hat mit der Abschaffung der Götter seine Unterdrückungsfunktion verloren und der Fatalismus wurde damit zu einem Fall von kognitiven Dissonanzen. Aber auch gegen diesen, als negativ empfundenen Gefühlszustand, hat unser Ökosystem ein Kraut wachsen lassen, doch dazu später mehr.
Die Teilung des Menschen in Körper und Seele, die Verdammung des einen und die Lobpreisung der anderen, entpuppte sich als das uralte Spiel vom „Divide et impera“, vom Teilen und Herrschen, zur Absicherung weltlicher Macht.
Und so wie die Priester durch die Erfindung der Sünde herrschten, so hat uns Guido heute dafür die Friedrich-Naumann Stiftung, die entdeckt auch den Sündenfall des „Defizits an Demokratie“ weltweit in den Vielvölkerstaaten und animiert nun überall zum großen Bittgottesdienst. Bombengürtel für das ewige Seelenheil werden gestellt. Das verschafft den Leistungsträgern unserer Nation dann bombensichere Jobs und die Glatzen lassen sich bei den anschließenden robusten Friedenseinsätzen gleich mit entsorgen. Sollte es dabei mit dem Namen auf dem Mahnmal im Bendlerblock nicht klappen, macht nichts, auch für den Unterarmverlust gibt’s ’nen Orden an die Brust.
In Honduras scheint dieses Konzept der Friedrich Naumann Stiftung fast aufgegangen zu sein, da darf dann auch bald wieder die Demokratie verteidigt werden, denn der Krieg in Afghanistan, der dient der NATO in erster Linie dazu, sich in ein globales militärisches System zu verwandeln, das dann weltweit, natürlich nur immer zur Friedenssicherung, eingreifen kann.
Da aber Demokratie und Marktwirtschaft laut westlichem Glaubenskodex unbedingt und untrennbar zusammengehören, dadurch wird der Machtpoker mit so einem selbst inszenierten Militärputsch eben zu nichts weiterem, als zur anschließenden medialen Begründung für einen erneuten robusten Stabilisierungseinsatz im Namen der Freiheit.
Diese Politik wurde von langer Hand vorbreitet, denn schon in den Verteidigungspolitischen Richtlinien von 1992 wurde diese Entwicklung für die Bundeswehr festgeschrieben, danach ist "die Aufrechterhaltung des freien Welthandels und des ungehinderten Zugangs zu Märkten und Rohstoffen in aller Welt im Rahmen einer gerechten Weltwirtschaftsordnung," das Ziel. Wie immer geht es also nicht um die Freiheit für die Armen und Entrechteten, sondern nur darum, ihnen mal wieder unter der Maske des „Gutmenschentums“ ihre Ressourcen zu klauen.
Nach dem Mauerfall hatte die NATO ihre Existenzberechtigung verloren, ihr Gegner hatte sich in Luft aufgelöst, der Feind war einfach nicht mehr da, sie hätte sich also eigentlich selber abschaffen können und müssen, die Rüstungsausgaben hätten drastisch heruntergefahren werde können und die Bevölkerung wäre damit endlich in den Genuss der versprochenen Friedensdividende gekommen.
Doch so eine Politik stand im Widerspruch zu den Interessen unserer ökonomischen Eliten und so setzten sie einen Paradigmenwechsel durch, aus einer Armee zur Verteidigung, wurde ein Instrument zur Herstellung einer „gerechten“ Weltwirtschaftsordnung, der Sicherung von Rohstoffen und der Öffnung von Märkten.
Der mediale Kampf um die weltweite Demokratie, der Propagandafeldzug um den Bau von Dorfbrunnen und Mädchenschulen, der reichte aus, um bei der Mehrheit der deutschen Bevölkerung die wahren Kriegsgründe erfolgreich zu verschleiern.
Der Krieg gegen Jugoslawien 1999 war die erste »out of area«-Operation des Nordatlantikpakts, es war die erste Operation außerhalb Nordamerikas und des europäischen NATO-Gebietes, davor war die NATO eine Allianz von 16 Ländern, die noch nie eine militärische Operation durchgeführt hatte und danach trat dann genau das ein, was die Kritiker des Überfalls auf Jugoslawien vorausgesagt hatten. Das Bündnis verwandelte sich in eine Maschinerie zur weltweiten Kriegsführung, zu einer Allianz von 26 Mitgliedern (im Jahr 2005), die in acht simultanen Operationen auf vier Kontinenten mit der Hilfe von 20 Partnern in Eurasien, sieben im Mittelmeerraum, vier am Persischen Golf und einer Handvoll leistungsfähiger Mitwirkender an der Peripherie, agieren.
Damit hat sich der Krieg in Afghanistan zu einem geo-militärischen Einfall der USA und der NATO bis nach Süd- und Zentralasien sowie in die Region des Kaspischen Meeres ausgeweitet. Dieser „robuste Stabilisierungseinsatz“ dient dabei als Schmelztiegel für eine integrierte, Kampf erprobte, internationale Streitmacht, die überall in der Welt eingesetzt werden kann, wann und wo immer die politischen Kommandozentralen in Washington und Brüssel dies künftig wünschen. Das heißt, überall dort, wo die Interessen eines Volkes der Sicherung der Rohstoffe für die Industrienationen und der Öffnung der Märkte für ihre Produkte entgegenstehen.
Das NATO-Programm „Partnership for Peace“ verlangt eine Kompatibilität der Waffensysteme, es schafft damit einen einheitlichen Absatzmarkt und treibt damit dann auch die Militärausgaben der Mitgliedsländer in die Höhe. Gleichzeitig werden das Militär und die Sicherheitsdienste von »politisch unzuverlässigem« Personal gesäubert, die Offizierscorps werden in den Militärakademien der NATO ausgebildet, und sie werden in einer gemeinsamen Sprache – Englisch – auf gemeinsame Auslandseinsätze vorbereitet.
Noam Chomsky hat das in einem Interview mit Klaus Theweleit, anlässlich der Verleihung des Ossietzky-Preises, treffend auf den Punkt gebracht, für ihn bilden die Kriege der USA und der NATO gegen Jugoslawien, Afghanistan und den Irak ein ganzes strategisches Paket. Sie sind nur zusammen zu sehen und sie sind nur zusammen zu analysieren. Es geht bei allen drei Kriegen, auch wenn unser Mainstream es immer wieder auszublenden versucht, primär nicht etwa um die Sicherung der Menschenrechte, sondern um Ressourcensicherung, um die Durchsetzung eines imperialen Ordnungsanspruchs.
Mit unseren Polit-Importen aus Österreich hatten wir Deutsche etwas Pech, statt embedded mit dem Terminator, sind wir mit dem größten Würstchen aller Zeiten inflagranti ertappt worden, einem impotenten Anstreicher, der noch dazu an der Nadel von Doc. Feelgood hing.
Die „Matratze“ in der vorigen Woche hat bei einigen Lesern dieser Kolumne zu leichten Irritationen geführt, dabei sind die Zeiten der umherschweifenden Hasch-Rebellen auch in Berlin Geschichte. Heute gilt dagegen die Parole: „ Von Arnold lernen, heißt siegen lernen!“ Die Matratze stand bei mir nur als ein Synonym für ein vorgezogenes Konjunkturprogramm, denn zur Haushaltssanierung der Berliner Republik darf auf deutschem Boden nie wieder ein Joint ausgehen! Ein Neuss auf Angies Gästeliste hätte glatt einen Ronald Berger und 9 Ackermänner ersetzt, oder umgekehrt. Das ist wie beim Hase und beim Igel, Sie können wählen was sie wollen, einer der beiden ist immer schon da.
Statt also die Konjunktur weiter mit der Waffenproduktion anzukurbeln, immerhin schon heute weltweit das zweitwichtigste Handelsgut, und die globalen Ressourcen mit „Friedenseinsätzen“ zusammenzuklauen, also weiterhin einem historisch überholten Keynesianismus anzuhängen, geht Arnold Schwarzenegger, als Gouverneur von Kalifornien, vollkommen neue Wege.Das nun ausgerechnet er, der Muskelmann, der als Conan der Barbar und Endzeitkämpfer vom bürgerlichen Feuilleton geschmähte ehemalige Hollywood-Star und Fitness-Apostel, für seinem vor dem Konkurs stehende Staat Kalifornien jetzt eine Gesetzesinitiative ins Rollen brachte, nach der Marihuana legalisiert und mit 50 Dollar pro Unze besteuert werden soll, das mutet auf den ersten Blick wie ein ökonomischer Witz an. Auf dem zweiten Blick entpuppt sich die Idee allerdings als genial, denn das ist echter Keynesianismus für Fortgeschrittene.
Noch ist der Drogenhandel, weltweit das drittwichtigste Wirtschaftsgut, fest in der Hand vom CIA und anderer Schlapphüte, aber dank Arnie soll dieses Monopol jetzt geknackt werden. Das Steuer zahlende freie, mittelständische Unternehmertum soll in Kalifornien den Cannabis-Anbau in die Hand nehmen, und damit bekäme Arnie seinen Haushalt in die Tüte, würde dem CIA seine Dogengewinne und damit die ökonomische Basis für die Kriegsspiele entziehen und auch die Afghanen könnten dann endlich wieder beruhigt Hochzeit feiern.
Rund vier Prozent der Weltbevölkerung haben im Jahr 2006 weltweit Cannabis konsumiert, immerhin 166 Millionen Menschen, einer von 25 im Alter zwischen 15 und 64 Jahren. Das Risiko abhängig zu werden ist im Vergleich zu anderen Suchtmitteln relativ gering, hat jüngst eine Studie ergeben. Dieses Abhängigkeitsrisiko liegt für Nikotin bei 32 Prozent, für Heroin bei 23 Prozent, für Kokain bei 17 Prozent, für Alkohol bei 15 Prozent und für sonstige Stimulanzien immerhin noch bei elf Prozent, bei Cannabis liegt dagegen die Suchtabhängigkeit bei nur neun Prozent.
Die meisten Joints, Wasserpfeifen oder Bongs kreisen vor allem bei jungen Menschen aus den USA, Australien und Neuseeland, gefolgt von Europa. Die Autoren der „Lancet-Publikation“ kommen aber zu dem Ergebnis, dass die Belastung durch Cannabiskonsum im Vergleich zu Alkohol, Tabak und anderen illegalen Drogen relativ gering ist. Auch die Wissenschaftler einer kürzlich erfolgten Studie in Australien haben geschätzt, dass der Cannabiskonsum nur zu 0,2 Prozent zur Gesamtbelastung durch Krankheiten beitrage. Und das, obwohl das Land mit den höchsten Cannabiskonsum verzeichnet.
Hanffelder statt Waffenfabriken, Schwerter zu Flugscharen, ach was wäre die Welt wieder für ein friedlicher Ort. Nur unserer Tigerenten-Fraktion, der fehlt es mal wieder am Durchblick, die sind wie Weihnachtsgeschenke, als Wähler möchte man sie am liebsten gleich wieder umtauschen.
Sonntag, 29. November 2009
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- Cannabis in der Medizin
- Ich sitze seit 15 Jahren im Rollstuhl,durch einen Unfall,seitdem habe Ich eine Querschnittlähmung. Ich leide seit dem an Chronische Hueft und Rückenschmerzen ,Spasmen,Prostataleiden und Depresionen! Die meissten Zeit,da krümmte ich mich vor Schmerzen und hatte keine Lust mehr am Leben!Ich lag ueber 2 Jahre in einem Stueck im Krankenhaus,danach wollten Sie Mich in ein Pflegeheim setzen,da Ich anscheinend nicht mehr alleine klar kamm,aber das wollte Ich nicht,denn Ich bin noch Jung und brauche auch meine Privatsphäre,da enschied Ich Mich mit Cannabis zu therapieren,da Ich Mich reichlich im Internet informiert habe! Und seit dem ich mich mit Cannabis therapiere,geht es mir wieder wunderbar,habe keine Blasenprobleme,fast keine Schmertzen mehr und ich kann wieder am Leben teilnehmen!!! Ich bin jetzt in meiner eigen Wohnung und brauche diese Medikamente nicht mehr,wo schlimme Nebenwirkungen bei Mir ausgelöst haben!!! Die einziegen "Nebenwirkungen" die Ich heute habe durch Cannabis,ist,dass Ich mal wieder Appetit habe und öfters bei guter Laune bin;-)"Nicht behindert zu sein, ist kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das uns jederzeit genommen werden kann."
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