
Vor 15 Jahren verbrachte ich einen Tag mit meinem Ko-Autor Jack Herer an seinem "Hemp"- Infostand an der Promenade in Venice, dem Strand von Los Angeles, wo er Unterschriften für eine Volksabstimmung zur Legalisierung von Medical Marihuana sammelte. Im November 1996 war die Initiative erfolgreich und Californien wurde der erste US-Bundesstaat, der Cannabis zu medizinischen Zwecken wieder erlaubte. Diesem Beispiel sind mittlerweile über ein Dutzend andere Bundesstaaten gefolgt, in denen eine ärztliche Bescheinigung als Lizenz zum Besitz von Hanfblüten und Anbau einer begrenzten Zahl von Pflanzen ausreicht. Wer nicht selbst anbauen will, kann mit seiner Lizenz einen Betreuer legitimieren, was zu einer Vielzahl von Abgabestellen geführt hat, die mit mehreren Dutzend Lizenzen von Patienten teilweise große Treibhäuser und Growrooms betreiben. Nachdem der Stadtrat von L.A. 2007 eine Zulassungsbegrenzung der bis dahin 187 "Hanfapotheken" verkündete, führte dies zu einem Boom von Registrierungen auf mittlerweile 966. Die "L.A.Times" versucht nun, diesen nach hinten los gegangenen Regulierungsversuch zu skandalisieren, indem sie eine Karte mit den Standorten veröffentlicht und nachgemessen hat, dass 260 dieser Abgabestellen näher als 1000 Fuß von Schulen, Parks oder Büchereien liegen, was laut Stadtgesetz verboten sei. Die in der Nähe liegenden Abgabestellen für Alkohol und Tabak sowie die Pharma-Supermärkte wurden indessen nicht aufgelistet. Ebenso fehlt der Hinweis, dass sich dort keine Schulkinder, sondern nur registrierte Patienten mit Cannabis versorgen können. Stattdessen mokiert sich das Blatt über die Wortwahl, die die Hanfapotheken in ihren Selbstbeschreibungen pflegen:
" It's green. It's herbal. It's organic. It's compassionate. It's healing. And it's nonprofit too.(..)Those words, pulled from the Los Angeles city clerk's website, were the most common descriptors in the names of the 966 dispensaries registered in the city. A Times analysis of pot store names, however, showed that the most frequently occurring word was the socialist-tinged "collective," appearing in 199 of the names."
Uuuuh – grün und non-profit, sowas hören Pharmamafia und Wallstreet gar nicht gerne, denn das Patent für Hanf liegt bei Mutter Natur und die produziert zum Gestehungspreis von einfachem Gemüse ein Medikament, das nicht nur als Antidepressivum, sondern auch bei einem Dutzend anderer Indikationen besser wirkt als überteuerte Pharmaprodukte. Und bei "kollektiv" macht das Blatt dann unterschwellig klar: nur ein Kommunistenjäger wie McCarthy kann uns noch retten!
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